Lesedauer 2 Minuten

Im März grün­dete Amadeus ein Unternehmen, durch das er Senioren in Heimen ermöglicht, in die Welt der Vir­tu­al Real­i­ty einzu­tauchen. Obwohl sein Vorhaben auf­grund der Coro­na-Maß­nah­men von Tag 1 auf Eis liegt, ist der junge Unternehmer zuversichtlich.

Wie nimmt die aktuelle Sit­u­a­tion Ein­fluss auf dein Leben?

Pri­vat nutze ich die Zeit, um mich zu fokussieren. Man hat die Gele­gen­heit, Dinge zu tun, für die man son­st keine Zeit hat – auch wenn es gle­ichzeit­ig schade ist, dass man sich nicht mit Fre­un­den tre­f­fen kann. Beru­flich ist es bei mir so, dass ich am 1. März eine Fir­ma gegrün­det habe. Ich müsste für mein Unternehmen aber physisch in Senioren­heimen anwe­send sein. Derzeit geht das nicht, da es ein Zutrittsver­bot in Senioren­heimen gibt.

Und jet­zt?

Jet­zt heißt die Maxime für mich: »umdenken und das Beste daraus machen.« Ich habe mir die Frage gestellt, ob sich mein Konzept nicht so über­ar­beit­en lässt, dass ich nicht mehr physisch vorort sein muss.

Du ziehst qua­si das Pos­i­tive aus der Corona-Krise.

Es hil­ft nichts, wenn man zuhause sitzt, trüb­sal bläst und sich denkt »Mist, ich komme hier nicht mehr raus«. Man muss in die Vogelper­spek­tive wech­seln. Man hat die Möglichkeit, sich zu über­legen, ob der Weg den man bish­er eingeschla­gen hat, der richtige war. Als Unternehmer sollte man diese Zeit nutzen und sich Arbeit­en wid­men, die son­st liegenge­blieben wären.

Was bedeutet die Lage für dich finanziell?

Die Grün­dung ist am 1. März erfol­gt. Dass das kein ide­ales Tim­ing ist, kann man sich denken (lacht). Bis Ende Juni kann ich nach aktuellem Stand nicht mehr physisch in Senioren­heimen vorort sein. Jet­zt bin ich auf den Härte­fall-Fonds der öster­re­ichis­chen Bun­desregierung angewiesen. Da wur­den zum Glück nach dem ersten Entwurf noch Verän­derun­gen vorgenom­men, son­st hätte ich kein Geld bekommen.

Weshalb?

Zunächst hat der Fond nur Fir­men eingeschlossen, die vor dem 31.12.2019 gegrün­det wur­den. Da meine Fir­ma später gegrün­det  wurde, hätte das bedeutet, dass ich keine Unter­stützung bekom­men hätte. Später wur­den auch Unternehmen berück­sichtigt, die im Zeitraum zwis­chen Anfang Jän­ner und Ende März gegrün­det wur­den. Zwar bekom­men diese Fir­men  ver­ständlicher­weise weniger, als die älteren Fir­men, das Geld ist aber trotz­dem eine Absicherung.  Es ist halt ver­mut­lich nur rund ein Drit­tel von dem, was ich son­st ver­di­ent hätte. Aber wenn man sich hier andere Län­der ansieht, kann man hier als Öster­re­ich­er froh sein, über­haupt vom Staat unter­stützt zu werden.

Vie­len Dank für das Interview.

Inter­views zum The­ma Corona:

Mit Coro­na im Nack­en auf Streife – Inter­view mit einem Polizis­ten

Klei­dungswech­sel im Minu­ten­takt – Inter­view mit ein­er medi­zinis­chen Fachangestellten

Iso­la­tion im neuen Leben – Inter­view mit einem Geflüchteten aus Syrien

Hil­fe mit Atem­schutz­maske – Inter­view mit einem Mit­glied der Feuerwehr

Mit leerem Magen durch die Krise – Inter­view mit der Betrieb­slei­t­erin eines Kul­turver­anstal­tungs- und Gastronomiebetriebs

Bil­dung in Quar­an­täne – Inter­view mit ein­er Lehrerin

 

Anmerkung von The Opinion:

»Den Jour­nal­istIn­nen wird immer häu­figer vorge­wor­fen, sie wür­den das Inter­view ver­fälschen. Als Jour­nal­istIn ver­sucht man, den Sin­nge­halt des Gesagten nicht zu verän­dern. Die Kor­rek­turen dienen dazu, den Text leser­lich zu machen. Auch wir haben das in diesem Inter­view getan. Wir haben Zwis­chen­fra­gen eingeschoben, um Sin­ne­sein­heit­en voneinan­der abzu­gren­zen. Wir haben Pas­sagen zusam­menge­führt, damit man keine the­ma­tis­chen Dopplun­gen lesen muss. Wir haben gestellte Fra­gen wegge­lassen, die sich bei der Beant­wor­tung als nicht rel­e­vant her­aus­gestellt haben.«

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert